Die TV-Serie
JAG - im Auftrag der Ehre läuft seit 1995 erfolgreich
im amerikanischen und deutschen Fernsehen. Zwei Anwälte lösen darin
Woche für Woche Militärverbrechen in der Navy und bei den Marines.
JAG wurde
bereits mehrfach mit dem Emmy ausgezeichnet. Zu den zahlreichen Nominierungen,
die die Serie erhalten hat, gehören auch das Hauptthema von Bruce Broughton
(
The Young Sherlock Holmes,
Silverado) sowie die Musik von Steve Bramson
zur Episode "Adrift" (2002).
Neben Velton Ray Bunch komponierte Bramson für 100 JAG-Folgen die Musik.
Anders als bei vielen vergleichbaren Serien stand ihm dabei stets ein kleines
Orchester zur Verfügung. Ausschnitte seiner Arbeit sind nun auf einer von ihm
produzierten Promo-CD zu hören. Derartige Veröffentlichungen sind weniger für den
Filmmusik-Sammler bestimmt. Sie sollen vielmehr Filmproduzenten umwerben, den Komponisten
bei neuen Projekten zu engagieren.
Steve Bransom wurde in Westchester County, New York, geboren. Er studierte
Klavier und Komposition, sowie Filmmusik unter Laurence Rosenthal. Dieser ermöglichte ihm auch den
Einstieg in das Filmmusik-Geschäft. Bramson dürfte den meisten wenn überhaupt als Orchestrator
für James Horner und Basil Poledouris begegnet sein. In dieser Funktion war er bei
so illustren Produktionen wie Apollo 13, Jumanji, Balto und
Starship Troopers tätig. Als Filmkomponist war Bramson bislang jedoch fast ausschließlich
im Fernsehen zu hören, neben JAG zum Beispiel in Steven Spielbergs Comicserie Tiny Toons,
für die er 1993 einen Emmy gewann. Darüber hinaus komponiert er Kammermusik und Orchesterwerke
für den Konzertsaal.
Die Musik zu JAG bietet für das Genre überraschende Vielfalt. Natürlich dominieren themengemäß
militärisches Schlagwerk und Blechbläser. Doch auch folkloristische Einflüsse (reizvoll fernöstlich
z.B. in "The Making of a Hero oder das gesungene Traditional "All the little pretty
Ponies" in "Nobody's Child") sind zu hören. Daneben gibt es solide gearbeitete Suspense-Musik, aber
auch schöne melodische Akzente wie in "Sarah's Truth".
Das Gebotene ist zwar alles andere als neuartig, bewegt sich aber gerade für TV-Verhältnisse
auf gehobenen Niveau. Dem Hörer begegnet kaum Synthetisches. Dazu zahlt sich die klassische Ausbildung
des Komponisten positiv aus. Insgesamt überzeugt die JAG-Promo als gelungenes
Höralbum und dürfte Steve Bramson in Zukunft hoffentlich auch Aufträge für die große Leinwand einbringen. (mr)