Mit
Die Piratenbraut von 1995 konnte John Debney unter Beweis stellen,
wie gut er mit einem großen Sinfonieorchester umzugehen weiß. Leider haben ihm dabei
nur wenige zugehört. Denn zusammen mit dem geflopptem Abenteuer von Renny Harlin (
Stirb langsam) ging
auch seine epische Musik unter, erfreut sich allein unter Fans einer immensen Popularität.
Als Folge musste Debney auch weiterhin mittelprächtige Familienkomödien und Horrorfilme vertonen.
Eine dieser Komödien war 1997 das alberne Jim Carrey - Vehikel
Der Dummschwätzer -
ein harmloser Filmspass um einen Familienvater, der einen Tag lang
gezwungen ist, ausschließlich die Wahrheit zu sagen.
Für das Hauptthema der Filmmusik wurde
James Newton Howard verpflichtet. John Debney blieb schliesslich lediglich
die Aufgabe, auf diesem Thema den Rest der Partitur aufzubauen.
In den schwungvollen wie romantischen Variationen zeigt er
sauberes Handwerk. Auch wenn die Komposition mitunter stark
mit Hollywood-typischem Zuckerguss überzogen ist, macht sie dennoch Spass.
Ein wenig mehr thematische Vielfalt hätte sicherlich nicht geschadet, aber
Howards Hauptthema trägt die Musik wacker über die knapp
halbstündige Laufzeit.
Liar Liar ist sicher kein ambitioniertes Werk,
erhebt aber auch gar nicht diesen Anspruch. Vielmehr liefert Debney hier einen
routinierten, eingängigen Komödienscore, der ordentlich unterhält. (mr)