Weniger bekannte Komponisten haben es schwer, mit ihren Musiken auf
CD veröffentlicht zu werden. Das ist gewissermaßen auch verständlich, denn die zu
erwartenden Verkaufszahlen der Tonträger sind meist alles andere als hoch.
Kein Wunder also, wenn häufig reine Song-Kompilationen der Veröffentlichung eines Score-Albums
vorgezogen werden.
Um so erfreulicher ist die Initiative von Pacific Time Entertainment einzuschätzen,
auch vergleichsweise unbekannte Künstler zu fördern. Einer dieser "Unbekannten" ist Joe Delia, der bislang hauptsächlich für die Filme des amerikanischen
Regisseurs Abel Ferrara musikalisch verantwortlich zeichnete.
Delias neueste Arbeit entstand für das Jugenddrama Fever und wurde Anfang 2001
veröffentlicht.
Mit einem kleinen Ensemble (bestehend aus Cello, Klavier und Schlagzeug verstärkt mit Synthesizern) gespielt,
ist Fever eine sehr atmosphärisch-düstere Komposition mit Nähe zum Jazz. Über die gut
vierzig Minuten Laufzeit wirkt die Musik von Delia zwar nicht übel, wird aber doch schnell eintönig. Griffiges
Themenmaterial fehlt ebenso wie kompositorische Raffinesse. Es bleibt allein bei stimmungsbezogenen
Klangmalereien - zu wenig, um auch abseits des Filmes überzeugen zu können.
Insgesamt ist der Soundtrack zu Fever deshalb leider eine entbehrliche
Veröffentlichung. (mr)
Pacific Time Entertainment PTE 8528-2
42:06 Min.
Filminfo:
Regie: Alex Winter
Darsteller: Henry Thomas, Teri Hatcher
Tracklist:
- Opening Titles (2:20)
- Murder (2:34)
- Nick's Theme (2:37)
- Greenpoint Nocturne (9:57)
- The Man Upstairs (1:06)
- The Cold Sweats (1:22)
- Glass Suspects (0:46)
- Dream of Mother (2:31)
- What is Real (1:13)
- Shadows on the Street (4:14)
- Fever Dream (2:05)
- Chasing Will (2:54)
- Meltdown (1:22)
- Tied Up (2:27)
- Back to the Apartment (2:07)
- End Titles (1:40)