Zwei neue Amerikanische Filmmusik-Labels brachtem vor Kurzem ihre Erstlings-Veröffentlichungen auf den Markt:
Nicabella Records präsentiert die auf 1000 Exemplare limitierte Horror-Vertonung
Stay Alive, während
sich das vom Herausgeber der Zeitschrift "Music from the Movies" ins Leben gerufene
Movie Score Media dem urbanen Jazzscore
Unknown Soldier von Peter
Calandra widmet.
John Frizzell - Stay Alive (2006) **
 |
|
Stay Alive |
|
|
Nicabella Records hat mit
Stay Alive eine unglückliche Wahl getroffen.
Die Musik zum Slasher-Film bemüht nämlich allein zigfach gehörte Vertonungsklischees
des Horrorgenres. In einer Mischung aus Elektronik und Orchestralem greift John
Frizzell allein auf abgedroschene Stilmittel zurück. Ob Abgründig-düsteres
Klavierspiel, treibende elektronische Rhythmik, synthetische Effekte, Dissonanzen
oder die üblichen Crescendi des Orchesters: Alles ist da. Und es besitzt
keinen Funken Eigenständigkeit oder Originalität. Darüber täuscht auch
manche manierlich geratene orchestrale Passage nicht hinweg. Da kann man nur
hoffen, dass man die nächste CD bei Nicabella Records etwas sorgfältiger auswählt. (mr)
Peter Calandra - Unknown Soldier (2004) **½
 |
|
Unknown Soldier |
|
|
Reinrassige Jazz-Filmmusiken sind in den letzten Jahren in Hollywood rar geworden -
zumindest was Veröffentlichungen angeht. MovieScore Media schafft nun mit seiner ersten Veröffentlichung Abhilfe:
die Musik von Peter Calandra zur Independant-Produktion
Unknown Soldier.
In dem Drama geht es um einen Jugendlichen, der sich nach dem Tod seines Vaters
in Harlem durchschlagen muss. Calandra hat dazu eine streckenweise attraktive Jazzmusik
komponiert, die um ruhige Klavierstücke und einige rein atmosphärische
synthetische Klangflächen ergänzt wird. Die besten Stücke sind die des kleinen
Jazz-Ensembles, das mit reizvollen Melodien und hübschen Improvisationen glänzt.
Leider ist Calandras
Unknown Soldier aber nicht durchgängig überzeugend.
In den monotonen elektronischen Passagen, aber auch in manchem allzu simplen
Klavierspiel fällt die Musik deutlich ab. Wer trotzdem neugierig geworden ist,
muss sich bei iTunes anmelden: Nur dort ist die Musik als kostenpflichtiger Download erhältlich. (mr)