Das Fantasyabenteuer
Dragonheart war im amerikanischen Kinosommer 1996 als direkte
Konkurrenz zu Roland Emmerich's
Independance Day und Brian De Palma's
Mission: Impossible
gedacht, mußte sich jedoch an der Kinokasse diesen beiden Filmen geschlagen geben.
Dabei braucht sich Rob Cohens Film qualitativ vor der Konkurrenz nicht zu verstecken, bietet er doch ein
unterhaltsames und familienfreundliches Märchen - inhaltlich zwar simpel gestrickt,
aber mit Liebe zum Detail und viel Humor inszeniert.
Die von Randy Edelman komponierte Filmmusik gehört zweifellos zu den beliebtesten
Soundtracks der 90er Jahre. Das noble Hauptthema wurde in unzähligen
Kinotrailern verwendet und gehört zu den besten, die Edelman bislang geschrieben hat.
Seine Musik wird von einem spärlichen Orchester gespielt, welches gezielt durch
Synthesizerklänge verstärkt wird. Im Gegensatz zu Dragon - A Bruce Lee Story
gelingt Edelman allerdings ein klares und kraftvolles Klangbild.
Das eingängige Hauptthema (von Mark McKenzie in der unvermeidlichen Fortsetzung
wiederverwendet) wird im Main Title von Streichern eingeführt und im
Verlauf von einem wortlosen Chor begleitet. Dem sehnsuchtsvollen "Wonders of an
Ancient Glory" folgt mit "Einan" das gelungenste Stück der Filmmusik mit seinen
folkloristischen Trommelrhythmen und Chorbegleitung.
Weitere Höhepunkte einer durchweg sehr
hörbaren Komposition sind die sanften Gitarrrenklänge zu Beginn von "The Last Dragon
Slayer" und die fanfarenartige Bläserpassage im zweiten Teil des Stückes, die das zweite
zentrale Thema der Partitur vorstellt. Gitarre und Flöte neben den erwähnten Trommeln
lockern die Musik mit folkloristischen Elementen immer wieder
geschickt auf.
Dragonheart ist neben Gettysburg eine der besten Kompositionen Randy
Edelmans. Mit ihren schönen Themen bietet sie ein unterhaltsames wie kurzweiliges Hörerlebnis. (mr)