Ein Remake des Sci-Fi-Kultfilms
Planet der Affen war in Hollywood schon längere Zeit
geplant, doch wollte niemand so recht das Projekt in Angriff nehmen. Nun hat sich Tim Burton
(
Sleepy Hollow,
Batman) überreden lassen und die Regie übernommen. Er hat dabei
eine ganz eigene Vision verwirklicht. Diese hat mit dem Original nur den Grundplot gemeinsam,
erzählt ansonsten aber eine völlig andere Geschichte.
Sein Film wurde erneut von Danny Elfman vertont, der seit
Beetlejuice nahezu alle Produktionen Burtons musikalisch begleitet hat. Die
bizarren und morbiden Filmvisionen des Regisseurs boten schon seit jeher eine gute Vorlage
für den sich stetig weiterentwickelnden Elfman.
Auch Der Planet der Affen
war offensichtlich eine hörbar inspirierende Quelle für den Komponisten. Dessen Filmmusik zählt
zu den bislang experimentellsten des Jahres. Elfman verbindet die Perkussion-Sektion
des Orchesters mit dezent eingesetzten Techno-Beats zu wuchtigen, kühl und abstrakt
klingenden Rhythmen. Bedrohlich und fremdartig wirken die raffinierten Klangstrukturen,
die der Komponist geschaffen hat. So trägt die Musik einen nicht unerheblichen Teil dazu bei,
den Zuschauer in die exotische Welt der Affen zu versetzen.
Im Film zweifellos effekt- und
wirkungsvoll, hat es die Komposition auf CD deutlich schwerer. Um die "Fremdartigkeit"
des fernen Planeten zu betonen, verzichtet sie kaum überraschend fast vollständig auf griffige
Melodien. Die rar gesäten ruhigen Momente sind atmosphärisch gehalten und bieten
wenig Raum für die Entfaltung thematischer Ideen. So packend und faszinierend die rhythmischen
"Main Titles" sind, so sehr verliert sich Elfmans Partitur in ihrem Verlauf in frenetisch-
brachialer Orchesterdramatik und mitunter monotonen Rhythmuspassagen. Das ändert natürlich
nichts am ungewöhnlichen Klang der Musik und ihrer mutigen Experimentierfreude.
Es läßt sich ein bemerkenswerter Reifeprozeß im Schaffen Elfmans erkennen. Phasenweise überzeugt
seine Arbeit durch komplexe und faszinierende Klangstrukturen. Schade nur, daß die
Musik sich nicht auf einem gleichbleibend hohem Niveau bewegt. Dafür mag auch der üblich
hohe Zeitdruck in der Produktion verantwortlich gewesen sein.
Trotzdem ist Planet of the Apes mit kleinen Vorbehalten als bemerkenswert innovative
Tonschöpfung zu empfehlen. (mr)