Ken Loach und George Fenton haben mittlerweile über fünf Filme zusammengearbeitet und
so eine besonders enge Beziehung aufgebaut. Das neueste Produkt der beiden ist die Tragikkomödie
My Names is Joe. In ihr erzählt Loach mit lakonischen Humor die Geschichte eines alkoholsüchtigen
Fußalltrainers, der einen miesen Verein betreut. Sein Leben erhält eine entscheidende Wendung, als er sich in die
Gesundheitsbeamtin Sarah verliebt.
Die Musik von George Fenton wird von einem kleinen Ensemble gepielt und besteht aus
blues-artigen Popstücken, in denen E-Gitarre und Mundharmonika dominieren.
Zur Unterstützung setzt Fenton Keyboards und Klavier ein.
Das alles ist einfach gestrickt und leicht verdaulich:
Das schöne Klavierthema für die Figur der Sarah ("Sarah's Theme") überzeugt zwar, bleibt aber einsamer Höhepunkt
einer sonst eher belanglosen Komposition.
Schwach produziert ist die CD-Veröffentlichung:
In einer kruden Mischung werden Dialoge aus dem Film, Popsongs von Status Quo
und Norman Greenbaum sowie das Violinkonzert in D-Dur, op.61 von Beethoven kombiniert.
Die Zusammenstellung hinterlässt einen äußerst zwiespältigen Eindruck.
Gerade die Dialoge stören auf ärgerliche Weise, nicht zuletzt wenn sie plötzlich inmitten einem
Ausschnitt aus Beethovens Violinkonzert zu hören sind. Aber auch ohne sie bietet My Name is Joe
allein blasses, x-fach gehörtes Easy Listening. (mr)