Humor haben sie zumindest, die beiden Komponisten der Italienischen Dokumentation
Viva Zapatero!:
Riccardo Giagni & Maurizio Rizzuto schreiben im Booklet der von CAM Records auf den Markt gebrachten CD nämlich von
einer "hoffnungslos unterbudgetierten Orchestersektion". Tatsächlich gehört die Musik der Beiden zu den vielen
Gegenwartsvertonungen - nicht nur in der italienischen Filmmusik - in der das Spiel eines kleinen
Orchesterensembles deutliche synthetische Verstärkung erhält. Immerhin haben Giagni & Rizzuto
der Politsatire über Silvio Berlusconi aber ein launiges, kunterbuntes musikalisches Potpourri verpasst.
Da gibt es burlesk Zirkushaftes,
(seltsamerweise) irische Folklore, Ambientsounds und elektronische Rhythmen zu hören. Wenn man einmal von den rein
atmosphärischen Klangflächen in Stücken wie "La Furia e i Libroni" oder "L'astronave" absieht, ist das sogar mitunter ganz unterhaltsam.
Allerdings bekommt der Hörer hier alleine x-fach gehörte Standards geboten, ohne dass die Vertonung auch nur ansatzweise etwas
Eigenständiges zustandebrächte. Dies braucht eine derart ironisierende Musik, die allein szenenbezogene Dienste
zu erfüllen hat, vermutlich auch gar nicht. Soweit ist das also völlig in Ordnung. Nur: Muss man eine solche Vertonung
wirklich auf CD pressen? Die zum Teil eingefügten Dialogsequenzen machen die Sache dazu nicht unbedingt besser.
Eine entbehrliche Veröffentlichung. (mr)