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Brendan Fraser und Jenna Elfman |
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Sinfonische Komödienmusiken der A-Liga Hollywoods stammten in den letzten Jahren
hauptsächlich von Komponisten wie Randy Newman (
Monster A.G.),
David Newman (
Ice Age) oder John Debney (
Elf).
Bei ihren meist grundsoliden Arbeiten, die mal mehr und mal minder gelungen waren, konnte
man beinahe vergessen wie pfiffig, abwechslungsreich und irrwitzig gutes Mickey Mousing
darüber hinaus sein kann. Da ist es schon symptomatisch, dass es eines Altmeisters wie Jerry Goldsmith
bedurfte, um zu zeigen, wie es besser und inspirierter geht.
Dabei waren die Vorzeichen alles andere als gut. Zuletzt hatte Goldsmith mit Die letzte Festung,
Im Netz der Spinne (2001) und Der Anschlag (2002)
drei eher mittelprächtige Musiken hingelegt und zusätzlich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen
gehabt. Umso erfreulicher ist sein Comeback in Joe Dantes Looney Tunes - Back in Action,
bei dem er sich in bester Verfassung zeigt und mit einer seiner am meisten überzeugenden
Kompositionen der letzten Jahre begeistert.
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Brendan Fraser und Duffy Duck |
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Die Musik ist eine kleine Tour de Force durch raffiniert miteinander verwobene Cartoonstandards,
die sich durch originelle Zitate, muntere Stilwechsel und rasantes Mickey Mousing auszeichnet.
Zusammengehalten wird der bunte Cocktail durch ein lakonisch-elegantes Hauptthema, das Goldsmith
über den gesamten Score vielfältig variiert. Als Kontrast zum Komödienscoring erklingt immer wieder
ein traurig-melancholisches Motiv auf der Solovioline. Doch ansonsten haben das
fulminante wie exakt getimete Mickey Mousing, das Actionscoring für die Verfolgungsjagden und die poppigen -
an die Vertonungen der 60er-Jahre erinnernden - Suspense-Rhythmen Vorrang. Das dabei vorhandene musikalische
Augenzwinkern zeigt sich nicht zuletzt auch an den liebevoll eingearbeiteten Querverweisen. So zitiert
Goldsmith zum Beispiel seine eigene
Gremlins-Partitur und greift auf Stilismen seiner Westernvertonungen
aus den 70er-Jahren zurück.
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Jenna Elfman |
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Eine Referenz an die alten Warner-Cartoons der 40er Jahre bilden zwei kurze Stücke von Carl Stalling, die die CD
einrahmen. Einen nostalgischen Schlusspunkt setzt dazu "Merry go round broke down", ein Evergreen aus dem Jahr 1937, der von
Cliff Friend und Dave Franklin komponiert wurde. Dieses Lied dürfte aufmerksamen Kinogängern bekannt vorkommen,
war es doch bereits in so unterschiedlichen Filmen wie
Gremlins 2 (1990),
Falsches Spiel mit Roger Rabbit (1988)
und Hitchcocks
Der Fremde im Zug (1951) zu hören.
Alles in allem bietet Looney Tunes - Back in Action ein besonders liebevoll und mitreißend gestaltetes Komödienscoring,
wie es dieser Tage Seltenheitswert besitzt. Dass die Einspielung dazu noch
hervorragend klingt und mit 37 Minuten Spielzeit exzellent zugeschnitten wurde, markiert das i-Tüpfelchen der
schönen CD. Keine Frage, Goldsmith ist "Back in Action". (mr)
Varèse Sarabande VSD-6523
The Hollywood Studio Symphony
Dirigent: Jerry Goldsmith
37:20 Min.
Filminfo:
Regie: Joe Dante
Darsteller: Brendan Fraser, Jenna Elfman
Tracklist:
- Life Story (:18)
- What's Up? (1:24)
- Another Take (:48)
- Dead Duck Walking (3:13)
- Out of the Bag (3:42)
- Blue Monkey (:54)
- In Style (1:09)
- The Bad Guys (2:57)
- Car Trouble (3:45)
- Thin Air (1:24)
- Area 52 (1:27)
- Hot Pursuit (2:26)
- We've Got Company (1:50)
- I'll Take That (1:29)
- Paris Street (1:21)
- Free Fall (1:15)
- Tasmanian Devil (1:10)
- Jungle Scene (1:40)
- Pressed Duck (3:22)
- Re-Assembled (:50)
- Merry Go Round Broke Down (:16)