Aki Kaurismäki gehört zu den Kultregisseuren des europäischen Kinos. Seine
Spezialität sind mit lakonischem, spröden Humor erzählte Tragikkomödien, die sich
den Außenseitern der Gesellschaft widmen. So auch in seinem 23. Film, der von
einem Mann erzählt, der in Helsinki zusammengeschlagen und ausgeraubt wird. Er überlebt, kann
sich aber an nichts erinnern. Bis er seine Identität wiederfindet, hilft er einer
kuriosen Heilsarmee-Combo auf die Beine.
Deren Lieder sind das Herzstück der fast nur aus Songs bestehenden Filmmusik.
Die finnische Formation Marko Haavisto & Poutahaukat präsentiert mit vier Songs
einen lässigen Mix aus Country und Rock'n Roll. Der Rest der Soundtrack-CD wird
bestimmt von Oldies und Retro-Pop im Stil der 60er Jahre sowie dem
schönen Adagio aus Léevi Madetojas (1887-1947) dritter Symphonie.
Das Ganze ist ein netter, aber auch etwas wechselhafter Cocktail.
Ein durchgehendes musikalisches Konzept lässt sich hier (wie so oft im
europäischen Autorenkino) kaum erkennen. Allein von CD gehört, dürfte
die Musik deshalb nur als Filmsouvenir funktionären und
hauptsächlich Kaurismäki-Verehrer ansprechen. (mr)