Mit
Michael Clayton reiht sich auch James Newton Howard in die lange Reihe austauschbarer
Genrevertonungen im Herbst 2007 ein. Für den Thriller mit George Clooney in der Hauptrolle hat
er eine Spannungsvertonung geschaffen, die stilistisch irgendwo zwischen seinem
Dreamcatcher,
The Interpreter und
Freedomland steht. Das bedeutet elektronische Rhythmen, über denen
hier und da - überraschend unscheinbar - das Spiel des Orchesters (meist Klavier und Streicher) erklingt. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein,
ist es hier aber. Die synthetischen Klanglandschaften plätschern uninspiriert und ohne Entwicklung vor sich hin.
Nennenswerte thematische Akzente gibt es nicht. Stattdessen rennt Newton Howard in dieser Musik den kollagenartigen
Musiken eines Thomas Newman und den rhythmisch durchstrukturierten Filmkompositionen von John Powell und
Harry Gregson-Williams hinterher. Freilich ist seine Arbeit etwas ruhiger und atmosphärischer ausgefallen
als es die seiner Kollegen meist sind. Doch das ändert wenig am monotonen Gesamteindruck. Was im Film noch seine
Berechtigung haben mag, stellt ohne Bildbezug einen kompositorischen Tiefpunkt für James Newton Howard dar.
Eine herbe Enttäuschung. (mr)
Varèse Sarabande VSD-6850
Dirigent: Blake Neely
38:44 Min.
Filminfo:
Regie: Tony Gilroy
Darsteller: George Clooney, Tilda Swinton
Tracklist:
- Main Titles (2:11)
- Chinatown (2:27)
- Drive to the Field (1:34)
- Just Another Day (2:20)
- Meeting Karen (2:46)
- Looking for Arthur (1:41)
- U North (1:49)
- Arthur and Henry (2:11)
- Times Square (3:38)
- Mr Verne (2:28)
- I'm Not the Guy You Kill (6:57)
- Horses (2:13)
- 25 Dollars Worth (6:26)