INHALT

Kolumne

Montag, 25.2.2002: Zum Erfolg sinfonischer Filmmusiken

Die Filmmusik boomt...

zumindest derzeit - daran besteht wohl kein Zweifel. In kaum einem anderen Jahr gab es so viele Charterfolge sinfonischer Soundtracks wie im letzten. Hans Zimmers Pearl Harbor, John Williams' Harry Potter und Howard Shores Der Herr der Ringe - Die Gefährten fanden sich auf hohen Rängen der Verkaufscharts wieder.

Das war vor einigen Jahren sicher undenkbar. Bis auf Ausnahmen wie Titanic und Braveheart erreichten allenfalls Song-Alben die Chartspitze. Die meisten Musikhörer mieden orchestrale Soundtracks wie der Teufel das Weihwasser. Inzwischen hat sich die Situation scheinbar geändert und Filmmusik ist bei einer stetig wachsenden Zahl von Hörern salonfähig geworden.

Grund zur Euphorie gibt es dennoch nicht. Einerseits basiert der Erfolg der oben genannten CD's zum großen Teil auf einem großen Marketing-Hype der die entsprechenden Filme umgab. Zum anderen sind die guten Chartpositionen auf die stetig fallenden Verkaufszahlen bei den "Chartstürmern" zurückzuführen. Mit anderen Worten: Es bedarf einer geringeren Zahl verkaufter CD's um in die Hitlisten zu gelangen. CD-Brenner und die Austauschbarkeit vieler CD-Produktionen machen es möglich. Die Wertschätzung von Musik war in unserer Gesellschaft in meinen Augen noch nie so niedrig wie heute.

On sinfonische Filmmusik auch noch in einigen Jahren mehrheitsfähig sein wird, muß sich indes zeigen. Schön wäre es sicher auch, wenn einmal ein weniger gehypter Soundtrack kommerziell erfolgreich wäre. Davon sind wir nämlich leider noch weit entfernt. (mr)

zu den alten Kolumnen...