Ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala erschüttert das friedliche Dorf Cachiano Umbro
in Francesca Archibugis Spielfim
Domani (wörtlich übersetzt: Morgen). Der Film handelt von den Auswirkungen
der Katastrophe auf die Einwohner des Dorfes.
Die melancholische, jazzige Filmmusik zu dem Drama schrieb der Jazz-Musiker Battista Lena.
Seine Komposition wird von einem kleinen Ensemble gespielt, in dem vor allem Akkordeon und
Klarinette hervorstechen. Dem Italiener ist eine angenehm hörbare Musik gelungen, die mit einem
reizvollen Hauptthema glänzt. In ihrer charmanten Nostalgie erinnert der Soundtrack sehr
an die Kompositionen Jean-Marie Sénias, der ganz ähnliche Stimmungsmalereien betreibt.
In den schnelleren Stücken wie Tema di Vale e Tina wird auch eine gewisse
Nähe zur jüdischen Klezmer-Musik spürbar.
Mit ihren schönen Melodien und der exzellenten Einspielung des jazzerfahrenen Ensembles ist
Domani eine gelungene Filmmusik, die sicher zu den besseren Vertonungen für das italienische
Kino der letzten Zeit gehört. Wer ein offenes Ohr für eüropäische Filmkomposition
und Jazz insbesondere hat, dem kann die von CAM Records veröffentlichte CD durchaus empfohlen
werden. (mr)