Das berühmte Kronos Quartett ist bekannt dafür, ungewöhnliche
Musikprojekte zu unterstützen und auch den Werken weniger bekannter Komponisten
eine Chance zu geben. Deshalb ist es kaum überraschend, daß das
Engagement der Musiker immer wieder auch der Filmmusik gilt - etwa
bei
Heat (Elliot Goldenthal),
The Man who Cried
(Osvaldo Golijov) oder
Dracula (Philip Glass).
Ihr neuester Beitrag gilt dem von Independent-Regisseur Darren Aronofsky (
Pi)
inzenierten Drama
Requiem for a Dream, amerikanischer Kritikerliebling
des Kinojahres 2000.
Die Musik hat Clint Mansell komponiert, der bereits den
Debütfilm Pi von Aronofsky vertont hatte. Seine Arbeit ist
eine experimentelle Melange aus minimalistischen Streichermotiven
und von Klangeffekten durchzogenen Elektrobeats. Die ungewöhnliche
Mixtur ist zunächst schwer verdaulich, entbehrt aber nicht einer eigentümlichen Faszination.
Die pulsierenden, treibenden Rhythmen, die bisweilen an Techno erinnern,
und die monotonen Streicherpassagen besitzen eine soghafte, tranceartige
Wirkung. Gelegentliche fokloristische Einschübe mit arabischen Elementen
("Bialy & Lox Conga") sorgen für weitere Verfremdung.
Im Film mag die Wirkung der Musik großartig sein. Auf CD fehlt ihr allerdings häufig
der Bildbezug. Die sich ständig wiederholenden Motive lassen beim Hören schnell
Ermüdungserscheinungen auftreten. Interessant ist das "Requiem für einen Traum" von Clint Mansell dennoch allemal.
Es macht neugierig auf einen Film, der in Deutschland inzwischen auf Video/DVD
erhältlich ist. (mr)