Die berühmteste Komposition des 1913 in New York geborenen Jerome Moross ist zweifellos
sein Beitrag zum Western
Weites Land von 1958, der zu den Klassikern der Filmmusik zählt.
Neben einem umfangreichen Schaffen für den Konzertsaal und das Theater schrieb Moross
insgesamt 23 Filmpartituren. Sieben davon hat nun Dirigent Paul Bateman mit der
City of Prague Philharmonic neu eingespielt. Die erste von zwei CD's beginnt mit der
erfrischenden Americana der Suite aus dem Western
The Jaywalkers (1959), die stark
an die berühmte
The Big Country-Musik angelehnt ist. Die energiegeladene Ouvertüre
der "Main Titles" und breite, ausladende Melodien machen die Suite zu einem Vergnügen.
Die Dokumentation Seven Wonders of the World von 1956 beschäftigt sich, wie der
Titel nahelegt, mit den sieben Weltwundern. Für die Vertonung wurden mit Emil Newman, David
Raksin, Sol Kaplan und Jerome Moross gleich vier Komponisten engagiert. Moross vertonte
dabei den in Jerusalem spielenden Teil. Hieraus sind mit "The Holy Land" und "The Mediterranean"
zwei Stücke vertreten. Ihm gelang dabei eine schöne hebräische Melodie, die er zu einem Tanz
und einem Marsch variiert.
Der Thriller Close-Up von 1948 war der erste Kinofilm, für den Moross verpflichtet
wurde. Seine Musik erinnert anfangs ein wenig an Gershwins Rhapsody in Blue.
Es folgen raffiniert orchestrierte Motive für die Verfolgungsjagden des Filmes.
Am Ende der neunminütigen Suite steht eine Swing-Version des Hauptthemas.
The Captive City (1952) von Regisseur Robert Wise war einer der ersten Filme über
die Mafia. Für die Vertonung war zunächst Bernard Herrmann vorgesehen, der aber seinen Freund
Moross als Ersatz vorschlug. Dieser schuf eine mit dezenten Jazzeinflüssen versehene Musik
mit einem wunderschönen Hauptthema.
Mit The Proud Rebel (1958) eröffnet eine weitere Westernpartitur
die zweite CD. Der martialische
Auftakt des "Main Title" mit Trompeten, Holzbläsern und Percussion geht schnell in
wärmere Klangfarben über. Erneut erklingt nostalgisches Americana, das
Moross so prima beherrscht hat.
Die letzte Suite der Doppel-CD widmet sich The Cardinal (1963), einer fiktiven
Filmbiographie eines katholischen Priesters in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Erneut
ist der musikalische Beitrag von Moross eine packende, melodiöse Komposition.
Die hier präsentierte Musik von Jerome Moross besitzt eine leichte, eingängige Natur. Schöne
melodische Einfälle und ein optimistischer Grundton machen die Suiten zu einem rundum
unterhaltsamen Hörvergnügen. Das ausführliche Booklet und die gelungene Einspielung der
City of Prague Philharmonic, die von Paul Bateman dirigiert wird, runden die willkommene Veröffentlichung
ab. (mr)