Der französische Gangsterfilm
Der Clan der Sizilianer ist eines der Filmprojekte,
bei dem der italienische Maestro Ennio Morricone wohl geradezu prädestiniert für die
Vertonung war. Seine halbstündige Partitur besteht aus melancholischen Streicherpartien,
lakonischen Poprhythmen und altmodischen Jazzeinflüssen. Das schöne Hauptthema, das
in "Il Clan dei Siciliani" vorstellt wird, ist so typisch für Morricones Arbeit der 60er Jahre
wie der Rest der eingängigen Musik.
In der Instrumentierung bewegt sich die Komposition auf ebenso
bewährtem wie liebgewonnenen Terrain. Neben Streichern, Gitarre und Saxophon kommt die
Morricone-übliche Palette an Perkussion-Instrumenten zum Einsatz.
Durch die vorgenommene digitale Nachbearbeitung erstrahlt die Aufnahme klangtechnisch in neuem Glanz.
Schade ist allein, daß die Produktion von CAM-Records diese klassische Morricone-Musik
der 60er Jahre im Booklet völlig unkommentiert läßt. Gerade ein tiefergehender Einblick in das
damalige Umfeld der Entstehung wäre sicher hochinteressant gewesen.
Dennoch ist Il Clan dei Siciliani in der derzeitigen Flut von Wiederveröffentlichungen
von Morricone-Musiken eine der lohnenswertesten Anschaffungen. Die von Bruno Nicolai dirigierte
Einspielung ist stimmig zusammengestellt und wirkt auch heute noch überraschend
frisch und unterhaltsam. (mr)