Graeme Revell etabliert sich in Hollywood immer mehr als Mann für standardisierte
Vertonungen von B-Movies, die meist hoffnungslos größeren Blockbustern hinterherhecheln.
Neuester Streich des in Neuseeland geborenen Komponisten ist in dieser Hinsicht die Comic-Verfilmung
Aeon Flux mit Charlize Theron in der Hauptrolle.
Revells Musik ist eine krude Melange aus Techno, Rock, synthetischen Klangtexturen
und (ganz selten) elegischen Streicherpassagen. Der kühle Score versucht sich immer wieder
in orientalisch gefärbten Harmonien, verzichtet jedoch ansonsten auf eine
erkennbare thematische Verarbeitung. In den Actionstücken schimmert ein wenig
der Drive der modernen Bond-Musiken von David Arnold durch, und in mancher
Suspense-Passage erinnert das Klavierspiel an die Mistery-Musiken eines James Newton
Howard (Sixth Sense (1999), Unbreakable (2000)).
Doch die Qualitäten der Vorbilder werden zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd erreicht.
Revell käut das zigfach Bekannte lieblos und austauschbar wieder.
Ohne erkennbare Struktur und Inspiration reiht er monotone
und lärmende Stücke aneinander. Was im Film vielleicht eine Daseinsberechtigung besitzen mag,
ist als Komposition jedoch schlichtweg ärgerlich und einer der filmmusikalischen Tiefpunkte
des abgelaufenen Kinojahres 2005. (mr)
Varèse Sarabande VSD-6707
The Hollywood Studio Symphony
48:50 Min.
Filminfo:
Regie: Karyn Kusama
Darsteller: Charlize Theron
Tracklist:
- Bregna 2415 (4:45)
- The Panopticon (2:31)
- Una Flux (1:12)
- Torture Garden (2:37)
- Monican Mission (1:12)
- Good Boys (2:39)
- The Kiss (3:17)
- The Relical and Keeper (4:19)
- Cloning Discovery (5:14)
- Grenade / Monorail Chase (3:49)
- I Remember (1:37)
- The Cherry Orchard (3:50)
- Oren Goodchild Dies (3:39)
- Destroying the Memories (4:01)
- Aeon Flux (3:32)