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ei, Robot |
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Während der augenblicklich in den Kinos tobende
Krieg der Welten
die Erde den Angriffen feindlich gesinnter Außerirdischer aussetzt, muss unser blauer Planet in
Per Anhalter durch die Galaxis gleich zu Beginn dem Bau einer
interstellaren Umgehungsstraße weichen und wird ohne viel Federlesens
im Sinne des galaktischen Gemeinwohls vernichtet. Und das ist nur der
Beginn einer irrwitzigen, abenteuerlichen Odyssee durch das Weltall, zu
der der von seinem außerirdischen Freund gerettete Arthur Dent aufbricht.
Die Science Fiction-Parodie nach dem Kultroman von Douglas Adams
konterkariert auf ironische, urkomische Weise gängige Klischees des
Genres und dürfte in ihrem unpathetischen Gestus eine sympathische
Alternative zum düster-verbissenen Spielberg-Spektakel darstellen.
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Per Anhalter... |
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Auch die Filmmusik verdient einen näheren Blick. Sie wurde vom 1971 in
Wimbledon geborenen Joby Talbot geschrieben. Der ambitionierte Newcomer hat am Royal
Holloway und Bedford New College Komposition studiert und bereits
verschiedene kleine Konzertwerke vorgelegt. Seit 1995 ist er zugleich
Mitglied der erfolgreichen Pop-Band
The Divine Comedy.
Für den "Anhalter" hat Talbot eine pfiffige sinfonische Musik geschaffen,
die ausgehend vom ohrwurmverdächtigen musicalartigen Song "So long and thanks
for the Fish" (ein herrlich sarkastischer Abgesang der Delphine auf die Menschen...) die
Reisen Arthur Dents so stilistisch kunterbunt wie fantasievoll begleitet.
Kleine dramatische Orchesterstücke und augenzwinkerndes Mickey Mousing stehen
neben spleenigen elektronischen Stücken sowie feierlichen Chorälen.
Eine poppige Ouvertüre im Stil des Alan Parsons Projects und einige
klangschöne Streichermelodien z.B. für die Liebesgeschichte oder die
Wal-Episode ("The Whale") bringen weitere Abwechslung.
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Aliens |
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Derartige Mannigfaltigkeit geht zwangsläufig ein wenig auf Kosten der
musikalischen Kohärenz. Dass die Komposition dennoch nicht in ihre
Einzelteile zerfällt, verdankt sie der liebevollen Ausgestaltung. Die
routinierte Orchestrierung, aber auch der ein oder andere hübsche
melodische Einfall verleihen der Vertonung Charme. Dabei geht Joby Talbot
sehr lose mit dem thematischen Material um. Das erwähnte Liedthema taucht
ebenso wie das anmutige Liebesthema nur sporadisch in variierter Form
wieder auf. Von einer dichten motivischen Verflechtung kann deshalb
kaum gesprochen werden. Dies liegt natürlich auch in der episodenhaften
Natur der Vorlage, die stärker eine szenenbezogene denn eine leitmotivisch
angelegte Vertonung verlangt, begründet.
Somit ist Per Anhalter durch die Galaxis eine vielleicht nicht immer
gehaltvolle oder komplexe Filmmusik, dafür aber eine überaus unterhaltsame.
Als besonders angenehm erweist sich nicht zuletzt, dass Talbot keinen
unmittelbar auffallenden Vorbildern hinterhechelt, sondern einen frischen,
eigenständigen musikalischen Weg verfolgt. Und das ist weitaus mehr als
man von vielen Routineprodukten seiner Kollegen in der Traumfabrik dieser
Tage behaupten kann. Auf den weiteren Werdegang des vielversprechenden
Komponisten darf man deshalb zurecht gespannt sein. (mr)
Hollywood Records 5 050467 831520
Dirigent: Christopher Austin
70:08 Min.
Filminfo:
Deutscher Titel: "Per Anhalter durch die Galaxis"
Regie: Garth Jennings
Darsteller: Sam Rockwell, Martin Freeman
Tracklist:
- The Dolphins (1:00)
- So Long & Thanks for All the Fish (2:26)
- Arthur Wakes Up (2:53)
- Shoo-Rah! Shoo-Rah! (2:51)
performed by Betty Wright
- Here I Am (Come and Take Me) (4:13)
performed by Al Green
- Destruction of Earth (1:31)
- Journey of the Sorcerer (1:15)
- The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (1:14)
- Inside the Vogon Ship (2:46)
- Vogon Poetry (0:48)
- Space (1:00)
- Vogon Command Centre (1:00)
- Trillian & Arthur Reunited (1:45)
- Pan Galactic Gargle Blaster (1:40)
- Tea In Space (1:08)
- Deep Thought (2:06)
- Infinite Improbability Drive (0:55)
- Viltvodle Street Music (0:45)
- Huma's Hymn (1:02)
- Capture of Trillian (4:27)
- Vogcity (1:02)
- Love (1:44)
- The Whale (1:53)
- Planet Factory Floor (2:29)
- Earth Mark II (6:29)
- Magic Moments (2:37)
performed by Perry Como
- Shootout (3:23)
- Finale (1:50)
- Blast Off (0:16)
- So Long & Thanks for All the Fish (Reprise) (2:54)
performed by Neil Hannon
- Careless Talk (1:42)
- Vote Beeblebrox (3:27)
- Reasons to Be Miserable (His Name Is Marvin) (3:37)
performed by Stephen Fry