Filmkompositionen für das deutsche Fernsehen finden nur in
seltenen Fällen den Weg auf CD. Einerseits gibt es kaum einen
Markt für Filmmusik "made in Germany", anderseits sind viele Musiken
schlichtweg einfach nicht gut genug, um eine Veröffentlichung zu rechtfertigen.
Eine Ausnahme bilden die Komponistenporträts des Labels
Alhambra. Die vorliegende Kompilation aus der vorbildlichen Reihe widmet sich
Martin Todsharow, der sowohl für das Fernsehen als auch für das
Kino schreibt.
Enthalten sind Ausschnitte aus acht Filmen und Serien,
die einen durchaus interessanten Einblick in die Arbeit des
Komponisten bieten. Darunter finden sich auch zwei Kinofilme: Der Rosenkavalier
(1997) und Die Unberührbare (2000), der deutsche Beitrag für die damalige
Oscar-Verleihung. Weitere Suiten entstammen den Serien T.E.A.M. Berlin,
den TV-Filmen Topas Noir, Die Blendung, Zug der Wünsche
sowie Tod im Netz. In den meisten Fällen stand Todsharow vermutlich
nur ein sehr eingeschränktes Budget zur Verfügung. Das
Ensemble ist in aller Regel klein und besteht aus Klavier, Cello, Trompete, Klarinette sowie Gitarre.
Angereichert werden die Aufnahmen durch den Einsatz elektronischer Elemente.
Todsharow besitzt einen eigenwilligen Stil, in dem vor allem die düstere Stimmung,
die bizarren Klangeffekte und die elektronischen Rhythmen der Drum Machine
hervorstechen. Erfreulich ist die Zurückhaltung, mit der der Berliner
komponiert. Leider bleibt die Musik bisweilen zu atmosphärisch und Interessantes
findet sich nur in Ansätzen, etwa im passablen Hauptthema der T.E.A.M. Berlin-
Episode Tödlicher Wind oder im melancholischen Cellospiel in Topas Noir.
Insgesamt mangelt es dem Sampler an Abwechslung, zu eintönig sind die düsteren
Klanggebilde. Auch wiedererkennbare Themen fehlen dem Album leider völlig.
Letztlich bietet die Todsharow-CD solide, wenn auch auf Dauer etwas
langatmige Unterhaltung. (mr)