Smokin' Aces (Originalmusik von Clint Mansell):
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Eine Mischung aus rabenschwarzer Komödie und Thriller bietet der neue Streifen
Smokin' Aces von Regisseur
Joe Carnahan. In der bleihaltigen Geschichte geht es um einen Magier, der sich mit der Mafia eingelassen hat und
nun gegen die eigenen Kumpanen aussagen will. Kurz bevor er in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird, versuchen
zahlreiche Killer den "Verräter" in einem Hotel zu beseitigen. Die Originalmusik zum überdrehten Reißer stammt
von Clint Mansell, der nach seiner experimentellen
Fountain-Musik wieder im grauen
Filmmusik-Alltag angekommen scheint. Zumindest nehmen die zwei auf der Soundtrack-CD enthaltenen Stücke
aus seiner Arbeit mit synthetischen Klangkollagen, rockigen E-Gitarren und lyrischem Streicherspiel eher eine ergänzende,
atmosphärische Funktion ein. Der Löwenanteil der CD ist ohnehin von krachenden Rocksongs, Soul, HipHop und Punk
(u.a. Bands wie The Prodigy, Motörhead und The Bees) belegt. Eine Kuriosität gibt es in dem Einerlei dann doch: Mit
"Morte di un Soldato" erklingt ein Stück aus Ennio Morricones berühmter
The good, the bad & the Ugly-Musik.
Freedom Writers (Originalmusik von Mark Isham):
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In
Freedom Writers darf sich die zweifache Oscar-Gewinnerin Hilary Swank in einer Art Variante von
Dangerous Minds und Peter Weirs
Club der toten Dichter (nach wahren Begebenheiten) an einer
Kalifornischen High School als Lehrerin mit rebellischen Ghetto-Kids auseinandersetzen.
Die Soundtrack-CD besteht hauptsächlich aus Rap- und Hiphop-Songs von angesagten Acts wie Cypress Hill, 2Pac und
Naughty by Nature. Die mit drei Stücken vertretene Originalmusik stammt vom wandlungsfähigen Mark Isham
(
Crash,
Die schwarze Dahlie), der hier mit der Rap-Kombo
will.i.am featuring Miri Ben Ari zusammengearbeitet hat. Ähnlich wie Clint Mansell in
Smokin' Aces
nimmt sein Beitrag nur eine ergänzende Funktion ein. Es gelingt ihm aber durchaus geschickt, seine Vertonung mit
dem Spiel von Solovioline über Hiphop-Beats ("Riots"), leichten Gitarrenklängen ("Eva’s Theme") und ruhigem
Klavierspiel zu atmosphärischen Streicherharmonien ("Anne Frank") in den musikalischen Kosmos des Filmes zu integrieren.
Dennoch ist sein Anteil - wenngleich gefällig - insgesamt zu kurz und letztlich auch belanglos, um über den
Bildbezug hinaus einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. (mr)
Hot Fuzz (Originalmusik von David Arnold) *:
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Während die Original-Musiken von Mark Isham und Clint Mansell in
Freedom Writers bzw.
Smoking’ Aces
nur eine untergeordnete Rolle spielen, hat David Arnold bei der Krimikomödie
Hot Fuzz um einen Cop aus London,
der in einem kleinen Dorf eine Mordserie aufklären will, etwas mehr Glück gehabt. Wenngleich auch hier Songs (im Wesentlichen Oldies
aus den 60er und 70er Jahren) den größten Anteil an der Spielzeit haben, erklingt neben
dem eingängigen "Main Title", der an groovige 70er-Jahre Musiken von Lalo Schifrin & Co. erinnert, immerhin eine
23minütige Suite aus seiner Arbeit. Dieses lange Stück beweist leider jedoch, dass nicht jede Musik es verdient, in derartiger
Ausführlichkeit auf Tonträger gebannt zu werden. Synthetische Klangflächen, Geräuscheffekte,
pulsierende sowie stampfenden Beats und das lakonische Spiel der E-Gitarre geben hauptsächlich den Ton an.
Was dem Hörer hier an banalen und allein filmdienliche Spannungsuntermalungen begegnet, ist schon ein Ärgernis.
Daran können auch bedrohliche "Dies Irae"-Gesänge eines Männerchores und manche einfühlsame (aber thematisch blasse)
Streicher- bzw. Klavierpassage wenig ändern. David Arnolds Beitrag zu
Hot Fuzz wirkt jenseits des passablen
"Main Title" wie lieblos von der Stange herunterkomponiert. Eine herbe Enttäuschung. (mr)