Die Musik zum Animationsspaß
Happy Feet
um wackere Pinguine bietet in Anlehnung an
Shrek
einen bunten Mix aus Popsongs und Originalmusik. Letztere wurde vom mittlerweile
trickfilmerfahrenen John Powell (
Robots,
Ice Age 2)
beigesteuert. Eine CD mit dem Score ist offenbar in Vorbereitung und soll angeblich
in den nächsten Monaten veröffentlicht werden. Bis dahin muss sich der geneigte Hörer mit
dem Songalbum begnügen, auf dem immerhin ein knapp sechsminütiger Ausschnitt aus Powells Musik
zu hören ist. Der Amerikaner orientiert sich in diesem an seinen bisherigen animierten Musiken
und bietet einen überschwänglichen Mischmasch unterschiedlicher Pop- und Weltmusikstile (von Calypso bis
hin zu lateinamerikanischen Elementen),
die er mit orchestralem Mickey-Mousing, Media Ventures-typischer Rhythmik und schicksalhaften
Chören verknüpft. Das Ganze erscheint zumindest in diesem Vorab-Auschnitt alles andere als
neuartig, vielmehr doch inzwischen sehr standardisiert. Vielleicht vermag das reine Score-Album an diesem
Eindruck noch etwas zu ändern. Doch das bleibt vorerst abzuwarten.
Der Songanteil besteht aus neuen Songs von Künstlern wie Prince als auch aus Coverversionen
bekannter Oldies. Robbie Williams gibt "My Way" zum Besten, Nicole Kidman & Hugh Jackman
versuchen sich an "Kiss" und Brittan Murphy singt Neuauflagen von "Somebody to love"
sowie dem 70er-Jahre-Disco-Hit "Boogie Wonderland". Das alles ist perfekt auf den
Zeitgeschmack getrimmt, dürfte aber über das junge Zielpublikum hinaus, kaum Hörer finden.
Dafür mangelt es der illustren Zusammenstellung dann letztlich doch ein wenig an Pfiff & Charme. Vielleicht sind die
computeranimierten Spielfilme mittlerweile auch einfach viel zu krampfhaft auf Witz & Tempo getrimmt.
Richtige Freude will zumindest weder bei Powells Sechsminuten-Stück noch bei den starbesetzten
Songs aufkommen. (mr)