Randy Edelman war im Jahr 2000 ein überaus vielbeschäftigter Komponist. Von der Bruce Willis-
Komödie
The Whole Nine Yards über Rob Cohens Thriller
The Skulls,
Shanghai Noon bis hin zu
The Gelfin waren seine Kompositionen im Kino
zu hören. Eine fünfte Filmmusik schrieb Edelman für das Melodram
Passion of Mind.
Thema des Films ist eine nach ihrer Identität suchende Karrierefrau, die von Demi Moore
verkörpert wird.
Edelman schreibt im Booklet der von ihm produzierten Filmmusik-CD, daß ihm Produzenten und
Regisseur in der Komposition völlig freie Hand gelassen hätten -
eine Seltenheit im heutigen
Filmgeschäft. Doch so erfreulich diese Tatsache auch sein mag, die sich ihm darbietende
Chance ließ Edelman leider völlig ungenutzt. Er schrieb eine rein elektronische Musik, die vergeblich
darum bemüht ist, den Klang eines echten Orchesters zu imitieren und dabei zum sterilen
Kunstprodukt geriet.
Das ist schade, denn mit einem schönen (natürlich synthetisierten) Klavierthema
im "Main Title" zeigt die Musik durchaus vielversprechende Ansätze. Doch interessante Variationen
bleiben aus und langweilige Pop-Arrangements wie in "40 Central Park South"
reißen merklich aus der melancholischen Stimmung.
Mehrfach überschreitet Passion of Mind die Grenze
zum Klangkitsch mit unausstehlich zuckersüßen Melodien. Die zwei parallelen Handlungsebenen
des Filmes finden keine musikalische Entsprechung. Der Komposition fehlt es an den
notwenigen Nuancen, die einer komplizierten Geschichte wie sie Passion of Mind erzählt,
hätten helfen können.
Quantität ist nicht gleich Qualität. Diese Weisheit beweist sich hier einmal mehr.
Ähnlich wie bei While you were sleeping ist Randy Edelmans Musik immer eine Spur zu gefällig
und einfach. Neben seinen gelobten Musiken wie Gettysburg oder Dragonheart
fallen die kleineren wie intimeren Arbeiten Edelmans deutlich ab. (mr)