Nicht viel Neues von der Horror-Front: Das krude Aufeinandertreffen der monströsen
Kreaturen aus den Filmreihen
Alien und
Predator wird von Newcomer Harald Kloser
(
The 13th Floor (1999),
The Day after tomorrow (2004)) von einer so
schlichten wie standardisierten Genrevertonung begleitet, die sich nahtlos in die zahlreichen
ähnlich gearteten Musiken der letzten Jahre einreiht.
Weil der Clash der Kreaturen wenig mit den Handlungssträngen der jeweiligen Filmreihen zu tun
hat, verzichtet Kloser naheliegend auf jegliche Querbezüge zu den Vorgängermusiken. Doch
große Eigenständigkeit entwickelt seine Arbeit deshalb leider noch lange nicht. Ganz im Stil
vieler anderer Genrevertonungen der jüngeren Vergangenheit verknüpft Alien vs. Predator klassische Sinfonik mit
elektronischer Musik in Form von Soundeffekten, Drumloops und sphärischen Klangflächen.
Die ganz auf Schockmomente und treibende Actionpassagen zugeschnittene Mixtur verliert sich im
Verlauf der Einspielung in brachialen Schlagwerkostinati, schrillen Crescendi der Streicher
und einer geradezu beliebig wirkenden Klangkulisse. Was die Musik dabei an Subtilität missen
lässt, versucht sie in frenetischen Tempi mit banalen Chorsätzen (z.B. "Dark World") und einem
anarchisch-chaotischen Mischmasch von Orchester- und Synthesizereffekten wieder auszugleichen.
Auch in der motivischen Verarbeitung tut sich nur wenig. Das pathetisch-heroische Hauptthema
für Blech und Streicher erinnert hörbar an die Media Ventures-Schule und speziell an Klosers
eigenen The Day after tomorrow-Score. Es wird zwar kaum variiert,
erklingt aber immerhin in recht effektvollen Arrangements wie im majestätischen Endstück
"The End... or maybe not" mit seiner recht schönen Chorbegleitung. Doch selbst diese wenigen gelungenen Momente bleiben letztendlich
blass. Zu oft hat man bereits Ähnliches gehört. Alien vs. Predator ist daher zwar keine richtig schlechte Vertonung, in ihrer
austauschbaren Routineproduktion jedoch völlig entbehrlich. (mr)
Varèse Sarabande VSD-6605
Dirigent: James Brett
38:03 Min.
Filminfo:
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Sanaa Lathan, Lance Henriksen
Tracklist:
- 1904 (1:15)
- Alien Vs. Predator Main Theme (3:28)
- Antarctica (2:43)
- Bouvetoya Island (2:08)
- Down the Tunnel (1:08)
- Hanging Bodies (1:45)
- Southern Lights (1:40)
- Predator Space Ship (1:11)
- The Pyramid (1:11)
- Temple (1:10)
- Dark World (2:56)
- History of the World (3:20)
- Alien Fight (3:14)
- I Need This (1:45)
- Weyland's End (0:56)
- Alien Queen (1:37)
- Showdown (3:23)
- The End...Or Maybe Not (3:30)