Der Erfolg von Peter Jacksons
Herr der Ringe-Verfilmung hat eine ganze
Reihe (freilich weitaus wenig erfolgreicher) Nachzügler provoziert, die auf der populären Fantasy-Welle mitschwemmen
wollten. Darunter zum Teil recht schwache Produktionen wie
Die Chroniken von Narnia
oder zuletzt das missratene Drachenspektakel
Eragon. Ein kleiner und -
glaubt man den Kritiken auch feiner Genrefilm - ist allerdings das Disney-Famliendrama
The Bridge to Terabithia
(in den USA spielte der Film immerhin über 80 Millionen US-Dollar ein), das im Frühjahr 2007 eher unbeachtet in den Deutschen
Kinos startete. Darin geht es um zwei jugendliche Außenseiter, die um den Sorgen und Nöten des Alltags
zu entfliehen, sich in eine märchenhafte Fantasiewelt hineinträumen.
Aaron Zigman hat das eher auf ein jugendliches Publikum abzielende Fantasyabenteuer mit einer
sinfonischen Musik unterlegt, die zwar stilistisch an die Arbeit von Harry Gregson-Williams zu Die
Chroniken von Narnia anknüpft, dabei aber fast vollständig auf elektronisches Beiwerk verzichtet. Die Komposition
erweist sich als überraschend vielseitig, spannt einen weiten Bogen von lyrisch-verträumten Streichermelodien,
kraftvollen Actionpiecen bis hin zu tänzerischen Scherzi, atmosphärischem Chorraunen sowie Vokalisen. Da ein guter Teil
des Filmes nicht in der Fantasywelt Terabithia spielt (die von den jugendlichen Helden allein imaginiert ist),
verwendet Zigman immer wieder pastorale von entspannten Gitarrenklängen geprägte Passagen für die im hier und jetzt
spielenden Szenen.
Einen Großteil ihres Unterhaltungswertes gewinnt die Komposition aus ihrem eingängigem Hauptthema
und der liebevollen Orchestrierung. Diese beiden Stärken lassen immer wieder vergessen, dass Zigman im Grunde eine eher
standardisierte Fantasy-Musik geschaffen hat. Wie schon bei seiner Flicka-Musik aus dem Vorjahr
fehlen sowohl eine eigenständige, charismatische Note als auch die nötige Raffinesse im Umgang mit dem Orchester -
wobei aber Bridge to Terabithia im direkten Vergleich
noch ein gutes Quentchen vielseitiger und thematisch prägnanter erscheint.
Während die offzielle (zum Filmstart veröffentlichte) CD nur eine knappe Viertelstunde an Originalmusik enthält, wurde
eine knappe 45 Minuten umfassende Promo-CD-R mit ausgewählten Stücken der Komposition Zigmans an die Presse verteilt.
Diese erlaubt einen umfassenderen Blick auf die durchaus charmante Komposition, dient aber eher Demo-Zwecken und ist
daher noch nicht optimal sequenziert (Der feine Abschluss mit dem "End Title" befindet sich
beispielsweise in der Mitte der CD). Die offizielle CD besteht überwiegend aus zielgruppentaugliche Popsongs, bleibt aber
bis auf weiteres die einzige Möglichkeit, die Musik auf regulärem Wege zu genießen. (mr)
Hollywood Records D000011102
Dirigent: Aaron Zigman
Offizielle CD: 47:22 Min. / Promo-CD: 44:21 Min.
Filminfo:
Deutscher Titel: "Die Brücke nach Terabithia"
Regie: Gabor Csupo
Darsteller: Josh Hutcherson, Anna-Sophia Robb
Tracklist Offizielle CD:
- I Learned From You (3:24)
(performed by Miley Cyrus)
- Try (3:19)
(performed by Hayden Panettiere)
- Keep Your Mind Wide Open (3:37)
(performed by Anna Sophia Robb)
- A Place For Us (4:02)
(performed by Leigh Nash and Tyler James)
- Another Layer (3:30)
(performed by Jon McLaughlin)
- Shine (3:53)
(performed by The Skies of America)
- Look Through My Eyes (3:12)
(performed by Everlife)
- Right Here (4:13)
(performed by Jeremy Camp)
- When You Love Someone (3:30)
(performed by Bethany Dillon)
Score:
- Seeing Terabithia (1:07)
- Into The Forest (6:00)
- The Battle (6:13)
- Jesse's Bridge (1:35)
Tracklist Promo:
- Main Title (2:39)
- The Battle (4:10)
- Entering the Forest (6:57)
- Crossing the River (2:19)
- Seeing Terabithia (1:17)
- Troll Hunting (3:02)
- The Darkmaster (1:37)
- Jesse's Bridge (1:42)
- Janice Down (2:01)
- End Title (3:50)
- Squorges (1:04)
- Trap Goes Off (1:21)
- At the Museum (1:27)
- To the Museum (0:58)
- Running Across the Paddocks (1:06)
- Building the Fort (1:19)
- Jesse Grieves (2:16)
- Leslie’s Diving Story (1:01)
- The Race (2:01)
- Paying Respects (2:17)
- Janice the Bully (0:21)