Mit
Liebe kennt keine Ferien - The Holiday präsentiert sich Hans Zimmer wieder
einmal von seiner Zuckerseite. Die romantische Musik zum Liebesreigen von Regisseurin
Nancy Myers, in dem sich u.a. auch ein Filmkomponist(!) verlieben darf, knüpft an die lange
Tradition Zimmerscher Komödienkost an. Sie steht stilistisch in einer Reihe mit Arbeiten wie
Nine Months,
As good as it gets oder zuletzt die
Matchstick Men (2003)
und
Spanglish (2004). Wie schon die Vertonung des Kriegsdramas
Tränen der Sonne (2003) ist aber auch
The Holiday keine
reine Zimmer-Komposition, sondern aus der Zusammenarbeit vieler Beteiligter entstanden.
Als Co-Schreiberlinge finden sich im Kleingedruckten mit Lorne Balfe, Ryeland Allison,
Atli Övarsson, Henry Jackman, Imogen Heap, Herp Albert und Heitor Pereira gleich sieben
weitere Namen. Doch viele Köche verderben hier nicht unbedingt den Brei. Trotz der
Komponisten-Vielfalt klingt das Endprodukt überraschend homogen.
Recht charmant und vor allem sehr einschmeichelnd verknüpfen Zimmer und Kollegen
Streicherromantik mit an die 80er Jahre erinnernden Popeinlagen, die vor allem im
Klavierspiel und der Schlagzeug-Unterstützung das vorletzte Jahrzehnt heraufbeschwören.
Dazu sorgt die Trompete von Herp Albert für jazzige Einsprengsel und verbreitet
Heitor Pereiras Gitarre dezentes südamerikanisches Flair. Das ist alles sehr nett anzuhören
und besitzt auch recht hübsche melodische Einfälle zwischen fröhlichem Scherzo und
romantischer Klaviermelodie. Den Pfiff der früheren (oben genannten) Komödienmusiken erreicht
The Holiday - hinsichtlich motivischer Verarbeitung und
Orchestrierung - jedoch nicht. Über nettes, zuckersüßes Easy Listening kommt das neue Zimmer-Werk kaum
hinaus. So ist die Musik vor allem eine adrette Fingerübung aus der Media Ventures-Schmiede -
passgenau auf die Schmonzette von Nancy Myers ausgerichtet, aber letztlich eine Spur zu gefällig
und beliebig, um nachhaltig begeistern zu können. (mr)
Varèse Sarabande VSD-6784
Hollywood Studio Symphony
Dirigent: Rupert Gregson-Williams
48:23 Min.
Filminfo:
Deutscher Titel: "Liebe kennt keine Ferien"
Regie: Nancy Myers
Darsteller: Jude Law, Kate Winslet, Cameron Diaz
Tracklist:
- Maestro (3:54)
- Iris and Jasper (3:24)
- Kayak for One (1:31)
- Zero (2:45)
- Dream Kitchen (1:36)
- Seperate Vacations (1:48)
- Anything Can Happen (0:49)
- Light My Fire (1:14)
- Definetly Unexpected (3:35)
- If I Wanted To Call You (1:51)
- Roadside Rhapsody (1:39)
- Busy Guy (1:28)
- For Nancy (1:28)
- It's Complicated (1:00)
- Kiss Goodbye (2:33)
- Verso E Prosa (1:59)
- Meu Passado (1:25)
- The "Cowch" (2:42)
- Three Musketeers (2:45)
- Christmas Surprise (2:33)
- Gumption (3:45)
- Cry (2:39)