In
Antwone Fisher, dem Regiedebüt von Denzel Washington (Oscar für
Training Day),
kümmert sich ein Psycholge der U.S. Navy um einen durch Gewaltausbrüche auffällig gewordenen
Soldaten, der als Kind Demütigungen und Misshandlungen hinnehmen musste. Das Psychogramm einer
schweren Kindheit entwickelt sich dabei zu einem humanistischen Plädoyer gegen Rassenhass und -diskriminierung.
Mychael Danna begleitet den Film von Denzel Washington mit einer intimen, warmherzigen Komposition,
in der Klavier, Glasharfe und Holzbläser einen sanften, sphärischen Klangteppich erzeugen. Dieser erinnert zuweilen
an die Musiken Thomas Newmans, ruft aber auch Dannas eigene Vertonung zu
Durchgeknallt - Girl, Interrupted (1999) in Erinnerung.
Nur gelegentlich werden die zur Kollage tendierenden Klangflächen von militärischen
Trommeln und feierlichen Trompetensoli durchbrochen.
Über weite Strecken ist Antwone Fisher allerdings eine ruhige, gefühlvolle Musik, die vom
ansprechenden lyrischen Hauptthema zusammengehalten wird. Auch wenn Danna-Arbeiten wie Green Dragon (2002)
und der bereits erwähnte Girl, Interrupted-Score noch ein Stückchen stimmiger
und vielschichtiger erscheinen, macht Antwone Fisher als gefälliges Höralbum eine gute Figur.
Mychael Danna mausert sich derweilen zu einem Komponisten, bei dem beinahe jede neue Filmmusik das Hören lohnt -
und das kann man nur von wenigen Tonsetzern dieser Tage behaupten. (mr)