Vier Jahre hat es gedauert, bis Hayao Miyazakis Animationsfilm
Princess Mononoke
im April 2001 auch in die deutschen Kinos kam. Der in Japan erfolgreichste Film aller Zeiten,
hatte Disney 1997 Konkurrenz für die Eigenproduktion
Mulan (1998) befürchten lassen.
Kurzerhand kaufte man die Rechte an
Princess Mononoke und legte den Import für
zwei Jahre aufs Eis. Hierzulande lief der von der Kritik gefeierte Film leider nur in den Programmkinos.
Ein großes Publikum wurde deshalb nicht erreicht.
Die zur Hälfte synthetische und zur Hälfte sinfonische Filmmusik des Komponisten Joe Hisaishi
(Brother (2000)) erinnert in ihrem epischen Atem
an die Filmpartituren Ryuichi Sakamotos. Besonders das Hauptthema von Princess Mononoke ruft Erinnerungen an
Der letzte Kaiser und Merry Christmas, Mr. Lawrence wach. Schöne fernöstliche Einflüsse in der
Instrumentierung und in den Harmonien machen Hisaishis Komposition zu einer reizvollen und
angenehmen Angelegenheit. Daß, vermutlich aus Budgetgründen, so viel Elektronik eingesetzt
wurde, erscheint allerdings schade. Doch insgesamt ist das Klangbild ordentlich und kann durchaus
überzeugen. Hisaishi hat zudem inzwischen eine rein sinfonische Suite seiner Filmmusik eingespielt.
Diese wurde vor kurzem in Amerika (ebenfalls von Milan) veröffentlicht.
Störend an der CD-Veröffentlichung sind mehrere Unterbrechungen des Musikflusses durch gesungene
Versionen des Hauptthemas. Diese sind zwar hübsch anzuhören, wären aber am Ende des Albums besserz
plaziert gewesen.
Princess Mononoke ist eine gelungene Filmmusik, die hoffentlich auch
noch hierzulande in der Orchestersuite erscheinen wird. (mr)