Ramin Djawadi zählt zu den im Dunstkreis von Hans Zimmer geförderten Filmkomponisten. Der in Duisburg
geborene Mitstreiter in den Media Ventures/Remote Control-Studios war in den letzten Jahren vor allem an zahlreichen
Vertonungen von Klaus Badelt wie
Fluch der Karibik, oder
The Time Machine
als Komponist oder Arrangeur beteiligt. Inzwischen verfolgt er auch eine eigene Karriere. So vertonte er zum Beispiel die Erfolgsserie
Prison Break
oder den Thriller
Mr. Brooks - der Mörder in Dir mit Kevin Costner.
Seine Ausbildung kann er auch bei seiner Musik zum belgischen Animationsspaß Fly me to the Moon nicht verleugnen:
Dem geneigten Hörer begegnet zwar ein abwechslungsreicher, aber auch genauso vertrauter Stil-Mix aus den üblichen
orchestralen Standards im Komödiengenre dieser Tage.
Manches erinnert unwillkürlich an Vertonungen von John Powell und Harry Gregson-Williams, etwa
zu Filmen wie Shrek, Ice Age 2 oder Happy Feet.
Und mitunter sieht man auch den Piraten Jack Sparrow aus dem Zimmerschen Fluch der Karibik
vor dem geistigen Auge durchs Bild stapfen. Und da im Film drei Fliegen an Bord einer Apollo-Mission in den Weltraum
starten, darf natürlich auch ein augenzwinkernder Verweis auf den heroischen Pathos der Apollo-13-Musik James Horners und der in 2001
filmmusikalisch berühmt gewordenen Donauwalzer ("Blue Danube") nicht fehlen.
Was der Musik Djawadis jedoch fehlt, ist Raffinesse und Pfiff im Umgang mit dem Orchester. Dass die Musik dennoch passabel unterhält, liegt vor allem im stilistisch Altbewährten und daran, dass die melodischen Einfälle mit mehrmaligem Hören - wenngleich etwas unscheinbar - doch zu gefallen wissen.
Im Vergleich zu den brodelnden Spannungsmusiken und den lärmenden Action-Vertonungen des Komponisten erweist sich
Fly me to the Moon sogar als geradezu sympathisches Leichtgewicht. Die Musik gewinnt dabei nicht zuletzt durch
die ordentliche Einspielung (Dirk Brossé leitet die Flämische Radio Philharmonie).
Vielleicht ist Fly me to the Moon unter Strich vielleicht etwas zu bieder komponiert, aber dem ungeachtet dennoch ein nettes
Album für zwischendurch.
(mr)
Varèse Sarabande VSD-6922
The Flemish Radio Philharmonic
Dirigent: Dirk Brossé
59:01 Min.
Filminfo:
Regie: Ben Stassen
Tracklist:
- Cape Canaveral (1:33)
- Junkyard Dreams (1:41)
- Amelia Earhart (2:07)
- Nat Convinces Friends (02:14)
- Phase I / Sneaking into Nasa (3:20)
- Phase II / Mission Control (0:58)
- Phase III / Launch Prep (1:56)
- Lift Off (1:15)
- Blue Danube (2:18)
- Waltz in Space (1:09)
- I Did It Grandpa (2:33)
- From Russia with Love (2:33)
- Saving the Mission (3:53)
- In Space (2:25)
- Contaminants on Board (3:51)
- Manual Landing (3:33)
- Moon Walk (4:53)
- Nadia (0:54)
- Russian Operatives (4:20)
- Saving Scooter (2:19)
- Grandpa to the Rescue (1:57)
- Cold War (3:41)
- Back to Earth (1:51)
- Homecoming (1:47)