![Bruce lässt grüßen](./nemo2.jpg) |
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Bruce lässt grüßen |
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Für den größten Erfolg im amerikanischen Kinosommer 2003 sorgte weder die aufgeladene
Matrix,
noch Arnies dritter
Terminator oder Lara Croft (
Tomb Raider 2), sondern ein vermisster Clownfisch namens Nemo.
Die Rede ist von der Pixar-Animation
Findet Nemo, die im nachfolgenden Winter auch in Deutschland
für Fuore sorgte.
Bei der Entscheidung für den Komponisten gab es eine überraschende Wahl. Offenbar auf Wunsch des Regisseurs
Andrew Stanton wurde Thomas Newman verpflichtet, also jemand der vorher nur wenig Erfahrung mit Zeichentrickstoffen besaß
und eher bekannt für ernste Filmsujèts war.
Der 48jährige Komponist aus Kalifornien hat für "Nemo" ein buntes musikalisches Mosaik aus 39 einzelnen Stücken
geschaffen. Dem Hörer begegnen ungemeine stilistische Vielfalt und eine überaus abwechslungsreiche Instrumentierung.
Vieles davon ist dem typischen Newman-Sound verpflichtet: der melodische Streicherwohlklang, die pfiffigen
Scherzi, mit urbanem Jazz und leichtem Pop durchsetzte Anteile und immer wieder das übliche Sammelsurium ungewöhnlicher
Percussion-Instrumente, die die rhythmisch-dramatischen Passagen verzieren. Als charakteristisch erweisen sich
dazu die luftigen Klangflächen und kollagenartigen Orchestereffekte, derer sich Newman bedient.
Weniger üblich für seine Musiken ist das Mickey Mousing, welches in einigen Stücken Verwendung findet.
Doch selbst dieses geschieht eher dezent denn rasant-überdreht und ist hörbar dem Newmanschen Klangidiom
untergeordnet.
![Normale Fische im Ozean...](./nemo3.jpg) |
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Normale Fische im Ozean... |
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So verbindet
Findet Nemo die charismatische Handschrift des Komponisten mit der Leichtigkeit,
die eine animierte Disney-Produktion erfordert. Deshalb ist die Musik auch eingängiger als die vergleichsweise
düsteren Vertonungen, wie sie Newman zuletzt für Dramen à là
In the Bedroom (2001) oder
The Salton Sea (2002) schuf.
Scheinen bei den ersten Hördurchgängen noch prägnante Themen mit Wiedererkennungswert zu fehlen, überrascht die Musik
bei eingehender Beschäftigung mit ihren charmanten melodischen Phrasen und zerfällt keineswegs derart in ihre
Einzelteile, wie der erste Eindruck unter Umständen vermuten lässt.
Gerade mit mehrmaligem Hören erweist die Komposition sich im Gegenteil als gut fließend und überaus unterhaltsam.
Wirklich Neuartiges oder Originelles lässt sich zwar kaum ausmachen, doch solange das Altbewährte so hübsch und sympathisch
verpackt wird wie bei
Findet Nemo, macht dies nur wenig.
![Der weiße Hai oder Shining](./nemo1.jpg) |
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Der weiße Hai oder Shining |
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Unterm Strich bleibt eine pfiffig-charmante Vertonung, die vor allem deshalb im Werk des Komponisten Bedeutung trägt, weil
dieser hier zum ersten Mal für einen Animations-Film gearbeitet hat und eine erfreulich ungewöhnliche Wahl für
dieses Genre darstellt. Der riesige Erfolg der Pixar-Produktion dürfte Newman recht geben und ihm
auch bei weiteren Disney-Projekten Arbeit verschaffen. Warum auch nicht? Der frische musikalische Wind
steht Disney hörbar gut zu Gesicht und macht auch auf CD eine gute Figur.
Für einen gelungenen Abschluss dieser sorgt der charmante Song "Beyond the Sea", der von
Robbie Williams gesungen wird. (mr)